Häxä



Die Grundlagen des Hexenwesens gehen auf das germanische Altertum zurück. Wahrscheinlich sind die Hexen aus den weisen Frauen (Priesterinnen, Ärztinnen) hervor gegangen. Diese weisen Frauen waren zunächst geehrt. Später schätzte man sie gering und zauberkundige weise Frauen bezeichnete man als Hexe.

Das Wort "Hexe" ist aus dem althochdeutschen Wort "hagazussa oder hagzissa" abgeleitet. "Hag" bedeutet Rodung, Feld und Flur, der übrige Wortteil "die Schädigende. Eine Hexe ist demnach eine "Feld- und Flurschädigende".

Der Glaube an Hexerei entstammt dem uralten Zauber- und Gespensterwahn, dem Glauben an "nachtfahrende weibliche Dämonen und vampirartige Nachtweiber", den es auch noch Jahrhunderte nach der Christianisierung gab. Er trug aber noch nicht die Züge des mittelalterlichen Hexenwahns. Erst vom 13. Jahrhundert an und ausgehend von der stärkeren Verfolgung der Ketzerei (Ketzer = jemand, der von der herrschen Meinung abweicht) wurde die Hexerei als solche zum Religionsverbrechen (Bündnis mit dem Bösen). Damit wurde die Hexerei der Kirche unterstellt, die sie mit den gleichen Strafen und Verfahren wie für die Ketzerei behandelte und wiederum an die weltliche Macht (den Staat) zur Vollstreckung der angedrohten Todesstrafe auslieferte. Es folgten auch Anwendungen des Inquisitionsverfahrens (Inquisition = Gericht der katholischen Kirche), das darauf angelegt war, auf jede Weise ein Geständnis zu erlangen. Geständnisse sollten nach Auffassung der Kirche notfalls auch durch Folter erzwungen werden und in der Regel hatte die Todesstrafe am Ende des Prozesses zu stehen.



Hexenverfolgungen in Baden

Seit dem 12. Jahrhundert regierten die Markgrafen von Baden Gebiete zwischen Rhein und Schwarzwald. 1515 kam es zur Aufteilung des badischen Territoriums zwischen den Söhnen Christophs I. von Baden. Nach dem kinderlosen Tod des dritten Sohnes wurde das Land 1535 in zwei Herrschaften aufgeteilt und.

Während Markgraf Ernst, der die Linie der Markgrafen von Baden-Durlach begründete, die Gebiete nördlich des Flusses Alb zugesprochen wurden, erhielt, Markgraf Bernhard III., der Stammvater der Markgrafen von Baden-Baden, das mittelbadische Gebiet südlich des Flusses Alb, u.a. mit den Ämtern Ettlingen, Rastatt, Bühl, und die badischen Anteile an der Herrschaft Lahr-Mahlberg.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte die Reformation auch in den Markgrafschaften Baden Anhänger gefunden. Die Aufteilung der Gebiete und die Trennung der Stamm-Linien im Jahr 1535 ermöglichte nun eine getrennte politische und konfessionelle Entwicklung beider Markgrafschaften.

So führte Markgraf Karl II. von Baden-Durlach für die von ihm zwischenzeitlich regierten Gebiete nach 1555 den evangelischen Glauben ein, während der südliche Teil sich zum katholischen Glauben bekannte. Im Jahr1594 okkupierten die Markgrafen von Baden-Durlach die südlichen Gebiete und führten auch hier den protestantischen Glauben ein, aber bereits 1622 konnte der Markgraf von Baden-Baden sein Gebiet wieder zum Katholizismus zurückführen.

Während die Markgrafschaft Baden-Durlach ein verfolgungsarmes Gebiet blieb und nur neun Frauen der Hexerei angeklagt und davon wiederum sechs hingerichtet wurden, sah es in der Markgrafschaft Baden-Baden weitaus düsterer aus. Die erste Verfolgungswelle fiel in die Vormundschaftsregelung Bayern für Markgraf Philipp II., bei der bis 1577 ungefähr 26 Frauen der Hexerei bezichtigt, angeklagt und auch verbrannt wurden. In den darauffolgenden drei Jahren bis 1580 waren es weitere 18 Frauen. Danach folgten vier verfolgungsarme Jahrzehnte. Lediglich drei Frauen wurden der Hexerei angeklagt, alle drei aber freigesprochen.

Die Situation änderte sich aber umso dramatischer, als Markgraf Wilhelm von Baden-Baden die Herrschaft über seine Markgrafschaft zurück gewinnen konnte. Nur vier Jahre später kam es zur größten Hexenverfolgung in baden-badischen Gebieten. Von 1626 bis 1631 wurden allein mindestens 244 Personen in den Ämtern Ratstatt, Baden-Baden, Steinbach und Bühl der Hexerei angeklagt, von denen 231 verurteilt und hingerichtet wurden. Die letzten überlieferten Hexenprozesse fanden in den Jahren 1642 bis 1644 statt, bei der fünf Frauen angeklagt, jedoch keine davon hingerichtet wurde.

Insgesamt gesehen wurden in der eben genannten Zeit arme und alte Frauen angeklagt, denen teilweise, aber oft, durch Folter ein Geständnis abverlangt wurde, sie hätten "Hexenwerk" getrieben, seien in Teufels Gesellschaft auf dem Hexensabbat gewesen oder hätten andere zur Hexerei verführt. Eine einzige Ausnahme bilden hier die Verurteilungen einer ehrbaren, katholischen Stadtschreiberin und deren Tochter aufgrund zu großer Verdachtsmomente, wie es hieß. Ohne die Verfolgungswünsche der Bevölkerung, die die durch Missernten und Krankheiten ausgelöste Not mit Hexerei in Verbindung brachten, hätte es zu dieser Zeit die vielen Beschuldigungen nicht gegeben.


Wodurch die Hexenverfolgungen im Herbst des Jahres 1631 ihr Ende fand, lässt sich aus den überlieferten Quellen nur schwer ermitteln. Die markgräfliche Bereitschaft, Hexen den Prozess zu machen, scheint ab dem Jahr 1631 nachgelassen zu haben, dann die Anklagen wegen Hexerei nahmen ab. Im Januar 1632 trafen schwedische Truppen in der Markgrafschaft ein und machten bis auf weiteres Hexenprozesse unmöglich.


Des alles hemmr (HildeHachja un ich) ufere Sidde vu dr Grofehüsemr Narrezunft gfunde, bsunders intrssant isch ai "
Hexenverfolgungen in Grafenhausen" gehn mol uf den link un lese eich durch.

Wiki het Matrial ibr Inquisition un Hexevrfolgungä an sich.
Ai "Recht im Mittelalter" isch intressant zlese, shet zwar Urteile gä, abr neamä wusi vollstreckt het.

Mich intressiart abr me dHäxägschichtä, villicht kunnt no me drzua, villicht weiß vu eich ebr me drzua. Dann immr her domit. Bsundrs intressiart simmr vu Häxägschichtä üsem badisch/ alemannische Raim.

4 Kommentare:

  1. http://www.j-ehret.com/hexen.htm

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  2. Hexeprozess war nix fir zarte Gemüter *-*
    http://deutschland-im-mittelalter.de/Hexenverfolgung/Ablauf-Hexenprozesse

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  3. "Eine Hinrichtung war immer ein großes Ereignis für die Bevölkerung. Bei einer Exekution in Ettenheim auf dem Hähnlefeld, nahe der heutigen B3 nahmen um die 5000 Zuschauer teil. 1751 brannte in Endingen vermutlich der letzte Scheiterhaufen in Deutschland. Bei dieser Großveranstaltung waren über 10000 Personen aus dem Umland anwesend. In einer Zeit, in der die ganze Bevölkerung einschließlich der gebildeten Stände von der Seuche des Aberglaubens befallen war, wurden den Hexen die unglaublichsten Taten vorgeworfen. Dinge, die nach physikalischen Gesetzen geradezu unmöglich sind, wurden unter dem Einfluß der Folter von den armen Menschen gestanden. Der Zeitgeist von damals wird auch in einer Predigt eines protestantischen Pfarrers Hermann Stranus, Pastor zu Christenberg, von 1598 deutlich: "Die Mörder und Verderber, Hexen, lehren und schießen die Leute, machen Hagel, Donner, Eis, zwingen die Menschen Tag und Nacht zu laufen, dahin, wohin die Hexen wollen, sie reiten auf Gabeln, Tieren, Stecken, Besen, fahren durch die Luft, verwandeln sich in andere Menschen und Tiere. " aus http://www.j-ehret.com/hexen.htm

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  4. "In vielen Orten gab es spezielle Verliese für die Hexen. In Freiburg diente bis 1704 das Christophs- oder Christoffeltor diesem schauerlichen Zweck. Der Hexenturm in Ettenheim stand in der Turmstraße und wurde 1769 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Die Steine wurden zum Kirchenbau verwendet. Auch Kenzingen hatte einen eigenen Hexenturm. In diesen Türmen befand sich unten ein dunkler, feuchter und mit Ungeziefer verseuchter Raum, durch dessen runde Öffnung von oben die Gefangenen an einem Seil hinabgelassen wurden. Das Loch wurde von oben mit einem Eisengitter oder einem Stein versperrt. Solch ein Turm mit Folterkammer und Folterwerkzeugen kann man heute noch in Riquewihr/Elsaß besichtigen. Ein Richtschwert und weitere Utensilien der mittelalterlichen Strafjustiz befinden sich im Endinger Heimatmuseum."

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